Jahrbuch 2009

Antaiji


Guido (Frankfurt, 45, Verleger)


Eines Tages meinte Shih-t'ou zum Laien Pang: "Seit du mir begegnet bist, wie waren da so deine täglichen Handlungen?"

Der Laie erwiderte: "Wenn du mich danach fragst, kann ich meinen Mund nicht öffnen."

Da sagte Shih-t'ou: "Weil ich weiß, dass du genau so bist, frage ich dich nun danach."

Der Laie Pang antwortete mit diesen Versen:

"Meine täglichen Handlungen sind nicht ungewöhnlich,
ich fühle mich ganz von selbst in Einklang mit ihnen.
Nichts ergreifend, nichts ablehnend,
gibt es an keinem Ort irgendein Hindernis oder irgendeinen Konflikt.
Wer verteilt die Ränge von Zinnober und Lila?
Das letzte Staubkorn der Hügel und Berge ist vernichtet.
Übernatürliche Kräfte und wundersame Taten:
Wasser schöpfen und Feuerholz tragen."

Shih-t'ou gab seine Zustimmung. Dann fragte er: "Wirst du schwarze Roben anziehen oder weiterhin weiße tragen?"

Der Laie Pang antwortete: "Ich will tun, was mir gefällt." Also schor er sich nicht das Haupt und färbte nicht seine Kleidung.


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