Koho (Hessen, 25, Mönch/Programmierer)
Vor genau einem Jahr kam ich nach Antaiji und vor fast 5 Monaten kehrte ich nach Deutschland zurück.
Was hat mir das Ganze gebracht? Naja, das hängt natürlich davon ab, in was man dieses „Bringen“ misst, aber, ehrlich gesagt, fällt mir dazu überhaupt nichts ein. Wenn ich gefragt werde, wieso kehre ich denn dann nach Japan zurück, fällt mir dazu auch keine vernünftige Erklärung ein. Das Leben im Kloster unterscheidet sich eigentlich nicht so stark von einem „normalen“ Leben. Überall gibt es gute und schlechte Zeiten. Wenn ich darüber nachdenke, was mir in der ganzen Klosterzeit am schwersten fiel (neben dem frühen Aufstehen, versteht sich), dann war das die Arbeit in der Küche. Erstens, weil ich nicht kochen kann. Und zweitens, weil ich, was japanische Küche angeht, nicht unterscheiden kann, ob das Essen „ok“ oder „nicht ok“ ist. Ich muss mir immer merken, welcher Geschmack den anderen gefällt und dann versuchen das Gleiche nachzukochen. Und das führt zu einer sehr unangenehmen Drucksituation, weil ja das Essen pünktlich auf dem Tisch sein muss, und dazu auch noch für alle geschmacklich genießbar. Ich finde, das ist zu viel verlangt :-). Solche Drucksituationen gibt es natürlich überall, auch in meinem jetzigen Job. Aber der Unterschied besteht darin, dass ich da weiß, was zu machen ist, und in der Küche fühle ich mich wie vor einem Atomreaktor, wo alle Lampen rot leuchten und die Alarmsirene erklingt. Da habe ich nur einen Wunsch – weglaufen. Ich weiß nicht, in welchem Zustand das Essen auf den Tisch käme, wenn mir nicht so oft so viele Menschen geholfen hätten.
Aber zurück zu Frage, wieso denn ich eigentlich nach Antaiji zurückkehre.
(30 Minuten und 5 Zigaretten später)
Tut mir leid, mir fällt wirklich nichts ein. Ich hoffe, im nächsten Jahrbuch kann ich darauf eine etwas bessere Antwort geben.