Antaiji

Kloster des Friedens

Aufenthalt im Kloster


Der Eingang

Antaiji sucht nach ernsthaften Zen-Praktizierenden, die sich für einen langfristigen Aufenthalt (drei Jahre oder länger) in einem japanischen Kloster interessieren und einen positiven Beitrag zum Gemeinschaftsleben leisten wollen. Wer bereits in Antaiji war und sich hier auskennt, kann nach Absprache auch für kürzere Zeiträume kommen.

Wichtig für alle Gäste:

Bitte wirf zunächst einen Blick auf die allgemeinen Informationen über unsere Lebenspraxis.

Warte nach deiner Anmeldung auf eine Antwort des Klosters, und bestätige deinen Besuch noch einmal zwei oder drei Tage bevor du kommst (möglichst per E-mail). Wenn du am 6. eines Monats kommst, bestätige deinen Besuch bitte bis zum vorangehenden Monatsende, da wir während Sesshin keine E-mails und Telefonanrufe empfangen.

Die Verantwortung für dein Leben, deine Gesundheit und deine Zen-Übung liegt allein bei dir. Antaiji übernimmt keine Verantwortung für Unfälle, Verletzungen, sowie physische oder psychische Schäden irgendeiner Art während des Aufenthaltes in Antaiji, auch wenn diese fremd verschuldet sind.

Antaiji ist ein Zenkloster, und nicht etwa ein Gästehaus für Weltreisende. Das bedeutet, dass wir nur Besucher aufnehmen, denen es wirklich Ernst mit der Praxis des Buddhaweges ist. Wenn das nicht der Fall ist, empfehlen wir die Übernachtung in einer Jugendherberge.

Der Aufenthalt in Antaiji ist kostenlos, allerdings sind Spenden willkommen und notwendig, um unsere Praxis aufrecht zu erhalten. Ob und wieviel Besucher spenden möchten, ist ihnen selbst überlassen.

Vergiss nicht, Arbeitskleidung mit nach Antaiji zu bringen, möglichst auch Regenmantel und Stiefel. Viel Arbeit wird in den Feldern oder im Wald, in Schlamm und Dreck verrichtet. Antaiji besitzt 50 Hektar Land, auf denen das Gemüse und der Reis wachsen, den wir täglich essen. Auch das Holz, mit dem die Herde in der Küche und der Boiler für das Bad geheizt werden, stammt aus den Wäldern, die zum Kloster gehören. Die Bäume werden von den Bewohnern selbst gefällt, gesägt und gehackt. Wenn du in Antaiji lebst, wirst du deshalb viel Zeit auf den Feldern oder im Wald zubringen, was wenig oder keine Zeit lässt zum Bücher-Lesen, Briefe-Schreiben, Wandern oder sich Erholen.

Die Arbeit während des Tages umfasst land- und forstwirtschaftliche Arbeiten und findet auch in Wind und Wetter statt. Obwohl wir keine Altersgrenzen haben, empfehlen wir wegen der körperlichen Strapazen besonders jungen Menschen den Aufenthalt im Kloster.

Am Esstisch

Die Zazenpraxis wird grundsätzlich im Lotussitz geübt, das heißt mit verschränkten Beinen auf einem Kissen sitzend (Ausnahmen sind möglich). Während der Sesshin sitzen wir auf diese Weise für 15 Stunden täglich, an anderen Tagen sind es vier Stunden. Das Essen und die Teetreffen werden dagegen in Seiza abgehalten, dass ist eine Sitzhaltung im Knieen.

Das Essen in Antaiji ist hauptsächlich - aber nicht 100% - vegetarisch. Das Essen wird im japanischen Zen-Stil gegessen, nach genauen Regeln und sehr schnell. Dabei muss alles, was auf den Tisch kommt, aufgegessen werden (auch nicht-vegetarische Bestandteile). Es ist nicht gestattet, zwischen den Mahlzeiten auf den Zimmern zu essen.

Wir nehmen sowohl Männer als auch Frauen in Antaiji auf, aber keine Paare (es sei denn, beide Partner kommen als getrennte, individuelle Praktizierende, die ihre Partnerschaft für die Dauer des Aufenthalts vergessen). Auch Gruppen akzeptieren wir nur dann, wenn sich jedes Mitglied der Gruppe individuell anmeldet und nicht nur deshalb kommt, weil auch die Freunde kommen.

Japanischkenntnisse sind keine unbedingte Voraussetzung zum Klosterbesuch, Grundkenntnisse in der Sprache und der japanischen Kultur im allgemeinen sind jedoch eine große Hilfe, denn Kommunikation ist wichtig in einer Gemeinschaft, in der alle den ganzen Tag über zusammen leben. Wenn du kein Japanisch sprichst, solltest du versuchen, sehr konzentriert und einfühlsam mit deinem Herzen zu hören auf das, was dir die anderen mitzuteilen haben. Auf alle Fälle solltest du Englisch sprechen, aber erwarte nicht, dass alle Japaner hier ebenfalls die Sprache sprechen.

Es wird hier großer Wert auf das Zusammenleben in der Gruppe gelegt, die hierarchisch strukturiert ist. Wir erwarten von allen Besuchern, dass sie sich in diese Struktur eingliedern.

Mache dich deshalb bitte gut mit dem Tagesablauf und auch dem kleinen Handbuch für die Praxis vertraut, bevor du dich zu einem Besuch anmeldest.

Wenn möglich, wirf auch einen Blick auf die englischen "Adult practice"-Artikel von Muho, unserem Abt.

Vor der Hühner-Scheune

In erster Linie sucht Antaiji nach Menschen, die für mindestens drei Jahre als Teil der Gemeinschaft sich am Erhalt des Klosters beteiligen wollen. Von Anwärtern erwarten wir, dass sie erst einmal für 80 Tage bleiben. Nach diesem Zeitraum wird es sowohl dir selbst als auch dem Rest der Gemeinschaft möglich sein, zu entscheiden, ob ein langfristiger Aufenthalt realistisch ist.

Für langfristige Aufenthalte zu beachten:

Zunächst gelten natürlich die gleichen Punkte wie für kurzzeitige Gäste.

Aber, im Unterschied zu den Gästen, müssen die Klosterbewohner, die sich für drei Jahre verpflichten, das ganze Jahr über in Antaiji bleiben. Nur nach dem Rôhatsu-Sesshin gibt es bis nach Neujahr die Möglichkeit, das Kloster für einige Wochen zu verlassen.

Die Klosterbewohner müssen für ihren Aufenthalt nichts bezahlen, bekommen aber umgekehrt auch kein Taschengeld bezahlt. Die Kosten für Krankenversicherung und andere persönliche Ausgaben müssen durch private Betteltouren während der Winterferien bestritten werden.

Wer sich für einen langfristigen Aufenthalt verpflichtet, sollte zwischen 18 und 40 Jahren alt sein.

Die Klosterbewohner verbringen nicht nur 1800 Stunden im Jahr in Zazen, sondern teilen sich auch die Verantwortung für die verschiedenen Aufaben in und um das Kloster. Dazu gehöhren die Aufgaben des Koches, des Gästeempfangs, der Reis- und Gemüsefelder. Die Bewohner müssen Telefonanrufe beantworten, Werkzeuge reparieren und Arbeitsmaschinen jeglicher Art bedienen und warten.

Arbeit mit den Maschinensägen

Es reicht also nicht, auf einer inneren, spirituellen Suche zu sein. Du musst dich auch für deine äußere Umgebung interessieren und aktiv am Geschehen teilnehmen. Antaiji ist ein Ort für Praktiker.

Der Grund, weshalb sich Langzeit-Bewohner für mindestens drei Jahre verpflichten müssen, ist folgender: Es dauert mindestens ein Jahr, bis ein Bewohner einen Überblick über die einzelnen Aufgaben und deren gegenseitigen Zusammenhang gewinnt. Während des zweiten Jahres lernt er, möglichst viele dieser Aufgaben selbst erledigen zu können. Erst im dritten Jahr wird er in der Lage sein, nicht nur Verantwortung für die eigenen Aufgaben zu übernehmen, sondern auch andere, neu dazu gekommene Bewohner zu unterrichten und in ihre jeweiligen Aufgaben einzuführen. Ohne eine gewisse Anzahl von Bewohnern, die mindestens drei Jahre in Antaiji zugebracht haben, lässt sich das Kloster also praktisch nicht verwalten.

Es wird von großem Vorteil für Neuanwärter sein, wenn sie über einige der folgenden Fähigkeiten verfügen:
1) Kochkünste. Im Idealfall Erfahrung mit japanischer Küche.
2) Mechanische und handwerkliche Fähigkeiten.
3) Erfahrung in der Land- und Forstwirtschaft.
4) Geschick beim Umgang mit und der Reparatur von Maschinen, Werk- und Fahrzeugen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Mähmaschinen, Maschinensägen, Lastwagen, Traktoren, Schauffelbagger etc.
5) Klosterbewohner sollten nicht nur fließend Englisch sprechen, sondern auch gewisse Japanisch-Kentnisse besitzen (mindestens Level 4 des "Japanese-Language Proficiency Test" JLPT).

Nach der Arbeit

Information für kurz- und langzeitige Gäste:

Bei der Einreise bekommen deutsche Staatsangehörige ein Toursiten-Visum, das 90 Tage gilt und in den meisten Fällen um weitere 90 Tage verlängert werden kann. Genaue Informationen über die japanischen Einreiseregelungen findest du hier. Wir können Besuchern, die wir nicht persönlich kennen, vor der Einreise nicht bei Visaformalitäten helfen. Wenn du länger als 180 Tage in Japan bleiben willst, musst du dich entweder selbst vor der Einreise um ein längeres Visum bemühen (z.B. "Working Holiday"-Visum), oder versuchen, nach deiner Einreise in Japan das Visum zu erneuern. Das ist aber unter Umständen mit einer kurzzeitigen Ausreise in das nicht-japanische Ausland (und entsprechenden Reisekosten) verbunden.

Hier gibt es eine Beschreibung des Weges zu uns und außerdem Informationen über das Wetter in Hamasaka. Antaiji liegt 350 Meter höher als Hamasaka, die Temperaturen liegen deshalb im Schnitt 2 Grad unter den im Internet für Hamasaka angegebenen. Außerdem fühlt sich wegen der hohen Luftfeuchtigkeit der Sommer sehr viel heißer an, als man erwarten könnte. Und im Winter, wenn die Temperaturen um den Gefrierpunkt liegen, fallen circa zwei Meter Schnee und auch innerhalb des Klostergebäudes sind die Temperaturen kaum höher als draußen.

Wenn du nach dem oben gesagten trotzdem nach Antaiji kommen willst, wende dich bitte auf Englisch oder Japanisch an die Gästeverwaltung. Die Kontaktseite dazu findest du hier.


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