Archiv für den Monat: November 2018

Spätherbst in Antaiji, 21. November 2018

Muho im Radio, letztes Kapitel von „Das Meer weist keinen Fluss zurück“ & rund um die Halle, 12. & 14. November 2018

Mehr von Muhos PR-Tour im Herbst 2016 & 2018: antaiji.org/de/history/about/video/

Die Zeit wartet auf niemanden

Mit zunehmendem Alter scheinen die Jahre immer schneller zu vergehen. Als hätte jemand die Vorspultaste des Lebens gedrückt und vergessen, sie wieder loszulassen. Seltsam nur, dass mein Atem nicht schneller geht als vor zehn, zwanzig oder dreißig Jahren. Wenn ich nicht zurückschaue, sondern mich nur auf den gegenwärtigen Moment konzentriere, scheint sich überhaupt nichts verändert zu haben. Bin ich ein anderer als der, der ich früher einmal war?

Jedes Jahr dieselben Blüten
Jedes Jahr andere Menschen

So lautet ein alter chinesischer Spruch, der viele Asiaten an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert. Der chinesische Jahresanfang fällt meist in den Februar, wenn die Aprikosenbäume zu blühen beginnen. Der Reihe nach erfreuen dann die Pfirsich-, Pflaumen- und schließlich die Kirschbäume die Menschen mit ihren Blüten. Nehmen die Jahreszeiten ihren gewohnten Lauf, kann man leicht vergessen, dass man selbst dem Tod mit jedem Tag, der vergeht, ein Stückchen näher kommt. Vielleicht erscheinen uns auch deshalb die Jahre mehr und mehr wie im Flug zu vergehen, weil sie uns immer kostbarer werden.
Aber der Spruch sagt eben nur die halbe Wahrheit. Es sind nicht jedes Jahr „dieselben Blüten“. Sie sind ebenso einmalig wie wir Menschen. Nur dem, der nicht genau genug achtgibt, erscheinen sie austauschbar. Die Kirschblüten im Frühling und das Ahornlaub im Herbst meines fünfzigsten Lebensjahrs wird es nur dieses eine Mal geben und dann niemals wieder.

Auch in diesem April haben sich meine Familie und die ganze Klostergemeinschaft wieder um ein großes Lagerfeuer unter den blühenden Fruchtbäumen versammelt, um das Ende des Winters und den Beginn des Frühjahrs zu feiern. Erst […]

Muho im Radio, letztes Kapitel von „Das Meer weist keinen Fluss zurück“ & rund um die Halle, 6. November 2018

Photo von Eva Rugel (Antaiji, August 2017): evarugelphotography.de

Photo von Esther Bosch (Schin op Geul, September 2016): dogen-zen.nl
Mehr von Muhos PR-Tour im Herbst 2016 & 2018: antaiji.org/de/history/about/video/

Die Zeit wartet auf niemanden

Mit zunehmendem Alter scheinen die Jahre immer schneller zu vergehen. Als hätte jemand die Vorspultaste des Lebens gedrückt und vergessen, sie wieder loszulassen. Seltsam nur, dass mein Atem nicht schneller geht als vor zehn, zwanzig oder dreißig Jahren. Wenn ich nicht zurückschaue, sondern mich nur auf den gegenwärtigen Moment konzentriere, scheint sich überhaupt nichts verändert zu haben. Bin ich ein anderer als der, der ich früher einmal war?

Jedes Jahr dieselben Blüten
Jedes Jahr andere Menschen

So lautet ein alter chinesischer Spruch, der viele Asiaten an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert. Der chinesische Jahresanfang fällt meist in den Februar, wenn die Aprikosenbäume zu blühen beginnen. Der Reihe nach erfreuen dann die Pfirsich-, Pflaumen- und schließlich die Kirschbäume die Menschen mit ihren Blüten. Nehmen die Jahreszeiten ihren gewohnten Lauf, kann man leicht vergessen, dass man selbst dem Tod mit jedem Tag, der vergeht, ein Stückchen näher kommt. Vielleicht erscheinen uns auch deshalb die Jahre mehr und mehr wie im Flug zu vergehen, weil sie uns immer kostbarer werden.
Aber der Spruch sagt eben nur die halbe Wahrheit. Es sind nicht jedes Jahr „dieselben Blüten“. Sie sind ebenso einmalig wie wir Menschen. Nur dem, der nicht genau genug achtgibt, erscheinen sie austauschbar. Die Kirschblüten im Frühling und das Ahornlaub im Herbst meines fünfzigsten Lebensjahrs wird es nur dieses eine Mal geben und dann niemals wieder.

Auch in diesem April haben sich meine Familie und die ganze Klostergemeinschaft wieder um ein […]