Hitoshi Nagai:
Penetre und ich
2-4 Was es bedeutet, „stark“ zu sein
Ich: Auch wenn ich mein Bestes tue, läuft oft etwas schief. Dann mache ich mir hinterher Vorwürfe und fühle mich schlecht, weil ich es nicht anders gemacht habe.
Penetre: Vorwürfe sollte man sich nie machen! Jeder macht immer wieder Fehler. Nichts bekommt man genau so hin, wie es eigentlich sein sollte. Aber auch das ist notwendig. Anstatt darüber nachzugrübeln, was du anders hättest tun können, solltest du dir sagen: „Es lässt sich nicht ändern, also ist es gut wie es ist.“
Ich: Wie schön es doch wäre, wenn mir das einer sagen würde!
Penetre: Warum sagst du es nicht erst einmal zu einem, der – so wie du – unzufrieden mit sich selbst ist. Du solltest ihm das natürlich nicht einfach nur sagen, sondern es auch von Herzen meinen. Das musst du so wie bei einem Hund oder einer Katze machen, denen du den Kopf streichelst, weil du sie ganz so annimmst, wie sie sind. Nichts hilft einem anderen Menschen mehr, als wenn man sie so annimmt, wie sie sind.
Ich: Wenn ich das heute für jemanden tue, wird es dann irgendwann auch einer für mich tun?
Penetre: Nein, glaube das nicht! Wenn du darauf wartest, dass andere dir helfen, wirst du ewig warten. In deinem Fall musst du selbst es sein, der dich so annimmt, wie du bist: „Es ist gut so!“ Sich auf diese Weise annehmen zu können, bedeutet stark zu sein. Und wenn du nicht über diese Stärke verfügst, dich so anzunehmen, sollest du trotzdem probieren, es einem anderen zu sagen: „Ich akzeptiere dich, so wie du bist!“ Wichtig ist es, das nicht nur zu sagen, sondern es auch so zu meinen.