Hitoshi Nagai:
Penetre und ich
2-1 Was man tun kann, wenn es einem schlecht geht (1)
Ich: Wenn ich mich mit meinen Freunden gestritten habe, bin ich danach oft so frustriert, dass ich keine Lust auf gar nichts mehr habe. Was kann man an einem solchen Tag machen?
Penetre: Wenn du versuchst, deine Gefühle und Stimmungen zu unterdrücken, werden sie trotzdem in deinem Herzen weiter schmoren. Das Beste ist, einfach alles loszulassen und zu vergessen!
Ich: Wenn ich das nur könnte! Ich bin ja nur deshalb so frustriert, weil ich genau das nicht kann.
Penetre: Du glaubst, etwas nicht vergessen zu können, was du vergessen willst, aber ist es in Wirklichkeit nicht so, dass du gar nicht vergessen willst? Je negativer eine Erinnerung ist, desto öfter spielt ein Mensch sie sich im Geist vor. Er liebt es gerade zu, sich in seinen Gefühlen zu suhlen. Würde er loslassen und das negative Gefühl vergessen, wäre es für ihn so, als würde er einen wichtigen Teil seiner selbst verlieren. Angenehme Erinnerungen oder positive Gefühle hinterlassen keinen Nachgeschmack. Deshalb hat man keine Probleme, sie loszulassen. Nicht so, wenn etwas schief geht. Das behält man in Erinnerung bis man glaubt, endlich quitt zu sein.
Ich: Das trifft zumindest auf mich zu. Aber was kann ich dagegen tun?
Penetre: Darauf musst du deine eigene Antwort finden. Das bedeutet es, erwachsen zu werden. Erwachsen zu sein bedeutet, mit den Widrigkeiten des Lebens und den damit verbundenen negativen Gefühlen selbst fertig zu werden.
2-2 Was man tun kann, wenn es einem schlecht geht (2)
Ich: Gibt es denn nichts, was man als noch nicht voll erwachsener Mensch tun kann, wenn es einem schlecht geht?
Penetre: Na gut, ich will dir einen Tipp geben. Überlege dir zunächst einmal gründlich, was der wahre Grund ist, warum es dir schlecht geht. Du darfst dir nicht im Unklaren darüber sein. Schreib es am besten auf einen Zettel. Und anschließend denke darüber nach, was du dagegen tun kannst. Auch das solltest du aufschreiben. Wenn dir nichts mehr einfällt, lege den Stift hin und höre auf, nachzudenken. Versuche das, was du ändern kannst, von nun an zu ändern. Und das, was du nicht ändern kannst, musst du lernen zu akzeptieren.
Und jetzt kommt der zweite Teil: Denke nicht immer von Neuem über deine Misere nach. Nachdem du einmal gründlich darüber nachgedacht hast, richte deine Aufmerksamkeit auf etwas ganz anderes – egal was! Finde eine Tätigkeit, die dir Spaß macht und dich ausfüllt. Den Rest heilt die Zeit.
Ich: Hilft das wirklich?
Penetre: Probiere es erst einmal selbst aus. Wichtig ist, nicht mit dem zweiten Teil zu beginnen, bevor du den ersten hinter dir hast. Wenn es mit dieser Methode nicht klappt, musst du deine eigene finden.